Daß ich nicht mehr von Liebe sage (o. T.)
Aus DCMA
Daß ich nicht mehr von Liebe sage,
es kränkt euch, meine Brüder, meine Schwestern,
und sicher wünscht mir jeder insgeheim
- und nicht zuletzt vielleicht auch ich mir selbst -
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so etwas recht Gepfeffertes und Seltnes.
Ihr lieben Mitraubtiere, ich versteh euch,
und ihr mich mit euch - ihr dürstet alle Tage
nach Blut, je frischer, desto reizender.
Lag ich von Leidenschaft zerfleischt vor euch,
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ihr würdet eure Hände nicht allein,
auch euren Mund auf meine Wunden legen
und trinken, trinken - . "O wie süß schmeckt Blut!
O unsre Wollust dankt dir, Bruderherz,
so
lieben wir dich erst, so
mundest du!"
Kommentar
- Zu finden in der
- Stuttgarter Ausgabe: Band 1, S. 607